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Warum BGM wenn`s keinen interessiert

Große Krankenkassen fördern umfangreiche Konzepte für das Betriebliche Gesundheitsmanagement, mit Steuergeldern die von Menschen erarbeitet werden, deren Gesundheit eher weniger von allgemeinen Interesse ist. Die riesigen Pamphlete verschwinden dann irgendwo im Archiv und sorgen eher für ein paar Cent im Altpapier.

Also, warum BGM, wenn`s keinen interessiert?

Macht es dann nicht mehr Sinn eine Atmosphäre der Freundlichkeit, des Respektes und der Menschlichkeit zu schaffen? Es ist längst klar, dass sich Menschen in einer mitfühlenden Umgebung wohl fühlen und bereit sind mehr zu geben. Der Wunsch Aller ist es, respektiert und geachtet zu werden, anständig und ehrlich miteinander umgehen zu können.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement braucht keiner, vielmehr eine solide Unternehmenskultur in der die Mitarbeiter gemeinsam mit ihrem Chef an einem Strang ziehen und das Unternehmen als ihre Familie betrachten. Dann macht auch der gemeinsame Sport Freude und nach der Arbeit noch zusammen etwas unternehmen ist ein angenehmes Bedürfnis.

Ein bewusster Lebensstil ist das Fundament für ein harmonisches Leben und Arbeiten und der Grundstein einer guten Lebens- und Unternehmenskultur.

 

"Auch glaube ich, dass ein schlichtes und anspruchsloses äußeres Leben für Jeden gut ist"  Albert Einstein

 

Minimalismus oder Chaos

 

Schon Pfarrer Sebastian Kneipp und auch Albert Einstein wussten, dass Überfluss nicht gut tut. Es ist nicht nur der Überfluss im Konsum, auch die Informationsflut und andere Dienstleistungsangebote stumpfen auf Dauer ab. Das neu erfundene Betriebliche Gesundheitsmanagement macht da keine Ausnahme. In früheren Zeiten wusste ein erfolgreicher Unternehmer, wie wichtig seine Mitarbeiter waren, es gab vor 100 Jahren schon BGM. Große Firmen schlossen Kooperationen mit Hotels und Pensionen und beteiligten sich an den Kosten für ihre Mitarbeiter.

Die Volkseigenen Betriebe der ehemaligen DDR boten ihren Mitarbeitern damals schon sportliche Angebote in Form von Betriebssportgemeinschaften, gemeinsames Singen in Singzirkeln, einen Betriebszahnarzt, einen Kosmetiksalon, Betriebskindergärten, betriebseigene Ferienanlagen und für die Gesundheit wurde in den Betriebspolikliniken mit Arzt und Physiotherapie gesorgt. Die Betriebe waren damals weit mehr als nur Arbeitsstelle, sie waren Lebensraum und sorgten auch für private Treffpunkte der Belegschaft. Die Arbeiter identifizierten sich mit „IHREM“ Betrieb und die Kombinate sorgten dafür, dass die Werktätigen ihre Arbeit und ihr Privatleben vereinen konnten.

 

Die integrative Betriebsgesundheit ist also keine Erfindung der Neuzeit, sie hat nur eine Pause eingelegt.

 

In den letzten 20 Jahren ist das Interesse an der Gesundheit stetig angestiegen, aber auch das Leben und vor allem das Arbeitsleben hat sich stark verändert. Seit den 1960er Jahren steigt das Lebensalter stetig an, sie werden älter und auch kranker. Der Focus liegt jetzt mehr auf der Gesunderhaltung und somit auch auf der Erhaltung der Leistungsfähigkeit bis zur Rente. Dazu wurden im Jahr 1986 in der Ottawa Charta Unterziele definiert, zum Beispiel politisch Engagement für Gesundheit und Chancengleichheit, gesundheitliche Unterschiede in der Gesellschaft abzubauen, der Herstellung gesundheitsgefährdender Produkte entgegen zu wirken und ungesunde Ernährung und ungesunde Umwelt und Lebensbedingungen zu reduzieren.

 

 

Was ist Normalität?

Sollte es jedoch nicht normal sein, dass man sich um andere kümmert? Menschliches und mitfühlendes Verhalten als Grundwerte sind heute wichtiger als jeh zuvor und dem Menschen im Grunde ein Bedürfnis. Ein Unternehmen kann auch erfolgreich sein, wenn es eine respektvolle  und empathische Kultur pflegt, oder vielleicht gerade deswegen?

 

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